Mit der Meute auf die Jagd

Der Septemberwind fegt den Spätsommer beiseite. Und mit den ersten Herbstboten in der Natur ist die Jagd eröffnet - mit Pferd und Hund. Passionierte Jagdreiter ernten zumeist erstaunte Blicke. Denn nicht einmal alle Pferdefreunde wissen, dass es hierzulande eine aktive Jagdreiterszene gibt und ab August in Schleswig-Holstein an jedem Wochenende mehrere Jagden stattfinden – so auch auf Gut Knoop, wo sich jetzt 27 Jagdreiter trafen. Jagdreiten! Gibt es das noch? Man erntet meistens erstaunte Blicke, wenn man sich als passionierter Jagdreiter zu erkennen gibt. Sogar Reiter wissen nicht, dass wir in Deutschland eine sehr aktive Jagdreiterszene haben und ab August auch bei uns in Schleswig-Holstein an jedem Wochenende mehrere Jagden stattfinden. Die Veranstalter sind meistens in örtlichen Reitvereinen organisiert oder sie sind Mitglied im Norddeutschen Jagd-und-Rennverein zu Kiel und immer passionierte Jagdreiter. Um eine Reitjagd zu organisieren muss man schon wissen, wie so etwas ablaufen muss. Die berittene Jagd mit der Hundemeute ist eine sehr alte Jagdtradition. Noch bevor es Schusswaffen gab, war die Parforce-Jagd eine der wenigen Möglichkeiten Wild zu erbeuten. Heute stellen wir diese Form des Jagens künstlich nach. Auf einer wohl vorbereiteten, mit Sprüngen versehenen Strecke von 10 bis 30 Kilometern Länge folgen die Reiter der Meute, die auf einer vom Pferd aus gelegten Spur jagd. Die „Schleppe“ tropft aus Schleppkanistern am Sattel. Jede Meute hat ihre eigene Rezeptur, auf die die Hunde abgerichtet sind. Die zum Teil sehr lange Strecke wird in Schleppen, oder auch Lines genannt, aufgeteilt, meistens 1 bis 3 Kilometer lang. Beim Stopp werden die Hunde getränkt, sortiert, gezählt, die Reiter und Pferde freuen sich auch über eine kleine Pause, und dann ist die Schleppe auch schon wieder unterwegs. Nach ein paar Minuten wird die Meute wieder angelegt, die Reiter folgen. Es ist immer ein Erlebnis, die Hunde so jagen zu sehen. Als Meutehund werden die verschiedensten Bracken eingesetzt. Es gibt Beagle-, Foxhound- oder Harriermeuten und auch die großen Französischen Meutehunde sind in Deutschland mit einer Meute zu bestaunen. Nun könnte man meinen, wir Jagdreiter wären eine eingeschworene Gemeinschaft, aber nein, wir freuen uns immer über Neuzugänge, Fans und Interessierte. Auf den Jagden nehmen wir uns immer der Neulinge an und benennen erfahrene Jagdreiter als Paten, die während der ganzen Jagd mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch Zuschauer sind herzlich willkommen und können die Jagd entweder auf Treckeranhängern oder in geführten Autokonvois begleiten. Es werden Lehrgänge und Jugendjagden angeboten, die für Jedermann offen sind. Also los, einem Versuch steht nichts im Wege, vielleicht treffen wir uns mal, bis dahin. Silke Ulrichs (Mitglied im Vorstand des Norddeutschen Renn-und Jagdverein zu Kiel)

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Bild: Sammeln der Reiter vor der Jagd.

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Bild: Vor der Jagd geben die Parforcehornbläser Isarnhoe und die Beagle Meute Lübeck mit deren Master of Hounds Joachim Martens ein tolles Bild ab..

Bild: Silke Ulrichs mit ihrer Schimmelstute „Strelka“

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